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Ganz und gar nicht cool! Zwischen Hamburg und Sylt geht so gut wie nichts mehr

Westerland/Hamburg/Kiel Zugausfälle, Verspätungen sowie noch mehr Umsteigestationen behindern aller Voraussicht nach noch mindestens bis zum 7. Juni den Zugverkehr zwischen Hamburg und der Insel Sylt. Auch die Autozüge nach Sylt seien betroffen wegen einer Weichenstörung bei Niebüll, teilte die Bahn an diesem Mittwoch auf ihrer Homepage mit. Auf Grund von defekten Gleisabschnitten können Züge statt 140 Stundenkilometern nur 20 Km/h fahren.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) bezeichnete in einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sowie die Bahn-Spitze die Lage nahe der Westküste sowie insbesondere bei der Anbindung an die Insel Sylt als dramatisch. Buchholz erwägt, die Strafzahlungen für die Bahn von nun monatlich 350.000 Euro auf Grund der vielen Pannen zu erhöhen. Die Pünktlichkeit aller Züge im Land lag im Mai (Stand 27. Mai) gerade mal bei 68,3 Prozent – vertraglich sind 93 Prozent zugesichert. Die Zahl dieser Zugausfälle soll zudem nicht höher als ein Prozent sein – auch die Marke dürfte nicht zu halten sein.

Die infrastrukturellen Einschränkungen auf der Strecke haben laut Bahn durch die Schienenschleifarbeiten sowie Schienenwechsel inzwischen abgenommen. „Trotzdem wird es nach jetzigem Stand auch in den kommenden Tagen noch zu enormen Verspätungen durch die nach wie vor bestehenden Langsamfahrstellen und eine Weichenstörung kommen.“ Die Züge von und nach Westerland wenden hauptsächlich im Bahnhof von Elmshorn. Hier besteht Anschluss zu den Zügen anderer RE/RB-Linien nach Hamburg.

Eine Weichenstörung bringt weitere Schwierigkeiten

Auch bei den den Zügen des DB Sylt Shuttle komme es wegen der Weichenstörung zu Verspätungen und teilweise Ausfällen. „Die DB arbeitet daran, die Beeinträchtigung baldmöglichst auszumerzen. Weitere Mitarbeiter unserer DB sind vor Ort im Einsatz und betreuen auch Reisende“, hieß es in dieser Internet-Mitteilung. Noch bis zum 7. Juni soll laut Bahn in den Nächten der Schienenschleifzug im Einsatz sein sowie Instandsetzungskräfte für Schienentausch.

„Seit Freitag vergangener Woche musste die Zahl aller Zugfahrten zwischen Niebüll sowie Westerland massiv reduziert werden und die verbleibenden Züge fahren fortwährend mit beträchtlichen Verzögerungen, so dass sie häufig gar nicht bis Hamburg gefahren sind und die Fahrgäste zusätzlich umsteigen mussten“, klagte Buchholz in seinem Brief. Die Anbindung Sylts „wird fortwährend häufiger als Zumutung und als Hindernis für einen Aufenthalt auf Sylt empfunden“.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen träfen das Land in gewaltigem Maße. „Immerhin handelt es sich bei dieser führenden Tourismusregionen Deutschlands mit einer Großzahl bei Betrieben, die auf Arbeitskräfte vom Festland angewiesen sind.“ Buchholz forderte die unverzügliche Einsetzung eines Qualitätsbeauftragten für die Infrastruktur der DB AG in Schleswig-Holstein und die die weitere Präzisierung sowie transparente Umsetzung eines Sofortprogramms für die Marschbahn. Außerdem sollte die Zweigleisigkeit der Strecke Niebüll-Klanxbüll (Kreis Nordfriesland) in den priorisierten Bedarf des Bundesverkehrswegeplans eingebracht werden. Ein Sprecher der Bahn war für ein Statement bis Mittwochabend nicht erreichbar.

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