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Nordic Walking als Fitness-Aktivität

Nordic Walking ist eine nicht-wettbewerbliche Fitnessaktivität im Freien, bei der die Übenden mit speziell entwickelten Stöcken zügig gehen. Die Aktivität ist gekennzeichnet durch eine diagonale Fortbewegung mit längeren Schritten als beim normalen Gehen und einen kraftvollen Fußabsprung, der durch den Einsatz der Nordic Walking Stöcke erleichtert wird. Nordic Walking als Fitness-Aktivität gibt es seit etwa 10 Jahren, wird aber seit vielen Jahrzehnten von Langläufern als Sommertraining genutzt. Eine Vielzahl von Besonderheiten des Nordic Walking könnte zur Popularität der Aktivität beigetragen haben. So wird beispielsweise berichtet, dass die relative Übungsintensität submaximale, etwa 45% der maximalen Sauerstoffaufnahme beträgt und somit für viele sanft und überschaubar ist, solange Nordic Walking auf ebenem Gelände ausgeübt wird. Gleichzeitig können aber auch kräftigere Kämpfe über kurze Distanzen, z.B. an steilen Hängen, von fitten und erfahrenen Nordic-Walking-Praktikern mit einbezogen werden. Es wird auch anekdotisch von Praktikern behauptet, dass ein angenehmes Gefühl des Bewegungsrhythmus beim Nordic Walking aufgrund der stärkeren Armbeteiligung noch stärker ist als beim normalen Gehen. Die Länge der beim Nordic Walking verwendeten Stöcke wird von den Praktikern selbst auf der Grundlage praktischer Erfahrungen und nicht aufgrund wissenschaftlicher Forschung ausgewählt. Früher betrug eine weit verbreitete Stocklänge 70% der Körperhöhe. Diese Länge ergibt einen Ellbogenwinkel von etwa 90°, wenn Stock und Oberarm vertikal gehalten werden und der Stock vor dem Individuum auf einer horizontalen Fläche stehend platziert wird. Viele Nordic-Walking-Gruppen sind sich heute einig, dass 68% der Körpergröße eine bequeme Stocklänge ist, die für das Nordic Walking auf ebener Fläche empfohlen wird. Dennoch kann Nordic Walking auch in hügeligem Gelände ausgeführt werden, wo eine Stocklänge von 68% der Körpergröße nicht unbedingt günstig ist. Es ist also völlig klar, dass objektive Messungen der Stoffwechselreaktionen und subjektive Messungen des Komforts über verschiedene Stocklängen auf unterschiedlichem Gelände verglichen werden müssen, um zu klären, ob Nordic Walking durch eine Veränderung der Stocklänge beeinflusst wird. Intuitiv gesehen ist eine feste Stocklänge möglicherweise nicht in allen Geländeformen gleich wirksam. In der vorliegenden Studie haben wir den Energieaufwand und den selbstbewerteten Komfort beim bergauf, horizontal und bergab gehenden Nordic Walking mit unterschiedlichen Stocklängen und beim normalen Gehen gemessen. Wir testeten insbesondere die Hypothese, dass eine kürzere Stocklänge beim Nordic Walking bergauf zu einem höheren Energieaufwand führt als eine selbst gewählte Stocklänge und dass dies ohne Beeinträchtigung des selbstbewerteten Komforts geschieht.

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